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Farben der Schuld

Gisa Klönne

Keiner ist frei von Schuld

 

Eines vorab:

Ich habe dieses Buch von vorablesen bekommen und kenne die 3 Vorgänger-Teile der Krieger/Korzilius-Reihe nicht. Dies ist allerdings nur ein kleines Handicap und man liest sich trotzdem schnell ein.

 

Inhalt

An Faschingsdienstag wird vor einer Kölner Kirche nachts ein Priester von einem Ritter mit einem Schwert erstochen. Doch der Priester war eigentlich Arzt. Neben ihm schreibt der Täter „Mörder“. Brauchbare Zeugen gibt es nicht.

Kurz darauf wird vor dem Priesterseminar ein echter Priester nach dem selben Muster ermordet. Hat es der Serientäter auf die katholische Kirche abgesehen? War der Arzt nur ein Versehen? Nur eines haben die beiden Opfer gemeinsam: eine Vasektomie. Doch warum sollte sich ein Priester sterilisieren lassen?

Judith muss wohl im vorhergehenden Teil durch eigenmächtiges Handeln den Täter erschossen haben, der vorher die Zeugin, die sie schützen und vernehmen wollte, erschoss und sie ermorden wollte. Nun fängt sie langsam wieder mit der Arbeit an und bekämpft nebenbei noch ihr Trauma. Zudem ist sie sehr eigenwillig und kann sich den Anweisungen ihres Vorgesetzten nur sehr schwer fügen.

Auch die katholische Kirche ist – zum steigenden Ärger von Manni – überhaupt keine Hilfe. Freunde, Vorgesetzte und die Kollegen der Telefonseelsorge des echten Priesters wissen offenbar etwas und schweigen. Aber Manni und Judith wären nicht sie selbst, wenn sie bei den Ermittlungen nicht ihre eigenen Ideen statt die ihres Vorgesetzten verfolgen würden. Selbst als die Tochter einer Seelsorgerin verschwunden ist und in Lebensgefahr schwebt schweigen alle. Doch da haben sie die Rechnung ohne Judith und Manni gemacht, die einfach nicht locker lassen....

 

Aufbaueindrücke

Es gibt mehrere Handlungsstränge, die nach und nach mehr und mehr ineinander verschmelzen.

Die beiden Priestermorde und ihre Ermittlungen, die von Judith und Manni bestritten werden.

Das Gruftimädchen Bea, die den Mörder ihrer Freundin Jana sucht und immer mehr selbst ins Visier des Mörders gerät.

Damit treibt sie ihre Mutter, die in der Telefonseelsorge arbeitet, immer mehr zur Verzweiflung, weil sie ihr zusehends entgleitet.

Judith versucht nach der Entlassung aus der Reha ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen, steigt stundenweise wieder im Kommissariat ein und lernt zudem noch ihren neuen Nachbarn Karl kennen und lieben. Gleichzeitig laufen noch die internen Ermittlungen gegen sie zum vorherigen Fall. Und sie will nicht noch einmal den selben Fehler machen wie damals.

Manni kann sich mit der Ideologie der katholischen Kirche, ihrer Doppelmoral und den Vertuschungsversuchen überhaupt nicht anfreunden. Im Gegenteil: fast scheint er bei den Ermittlungen einen persönlichen Feldzug gegen die Kirche zu führen. Auch er steckt privat in den Anfängen einer neuen Beziehung, die er sich irgendwie auch anders vorgestellt hat.

 

Mein Eindruck

Gisa Klönne erzählt „Farben der Schuld“ als Beobachter. Jeder einzelne Akteur hat sein eigenes Schuld-Päckchen zu tragen. Als Leser fiebert man mit jedem einzelnen mit. Die Autorin schreibt äußerst anschaulich, mitfühlend, real und packend und schafft es so auch die Spannung bis zur letzten Seite zu halten.

Auf jeden Fall werde ich die drei Vorgänger und den Nachfolgeteil mir demnächst noch zu Gemüte führen.

Der Punktabzug ist leider dafür, dass man anfangs ein wenig braucht, um ohne die Vorgänger alle Zusammenhänge zu verstehen.

 

© by baerbelb

Klappentext

Karnevalsende in Köln. Ein Mann im Priesterornat liegt ermordet vor einer Kirche. Jemand hat ihm ein Schwert in die Brust gerammt. Kurz darauf geschieht ein zweiter Mord nach demselben Schema. Hasst jemand die katholische Kirche, oder verbindet die beiden Opfer ein dunkles Geheimnis? Trotz fieberhafter Ermittlungen finden Manni Korzilius und seine Kollegen von der Kripo keinen Hinweis auf den Täter. Hauptkommissarin Judith Krieger ist nach einem Einsatz, bei dem sie beinahe ums Leben kam und selbst getötet hat, eigentlich vom Dienst befreit. Als sie sich jedoch an den Polizeiseelsorger wendet, um über ihr Trauma zu sprechen, wird sie sehr schnell in den Mordfall "Priester" verwickelt und beginnt wieder zu ermitteln. Doch genau wie ihre Kollegen stößt sie auf eine Mauer des Schweigens: In der Telefonseelsorge, wo eines der Opfer arbeitete. Bei einem Priester, dem das Beichtgeheimnis wichtiger ist als sein eigenes Leben. Und bei der jungen Bat, die zum Leidwesen ihrer Mutter in die
Grufti-Szene abgedriftet ist. Bat, die den Mörder ihrer besten Freundin sucht und dabei selbst in Lebensgefahr gerät. Schuld, Vergebung, Rache und Glauben. Als Judith die Zusammenhänge begreift, plant der Täter bereits seinen nächsten Mord.

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